Auch Schweizer Auswanderer waren Wirtschaftsflüchtlinge. Aufbruch in eine ungewisse Zukunft: Auswanderer besteigen einen Dampfer (um 1880).
Arm, kulturfremd, schlecht qualifiziert: Als wir Schweizer noch selber Wirtschaftsflüchtlinge waren Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit: Wirtschaftliche Not trieb im 19. Jahrhundert zehntausende Schweizer ins Ausland. Als Schweizer in Scharen auswanderten. Zur Schweiz gehörte bis ins 20. Jahrhundert eine umfangreiche Auswanderung. Die Expansion durch Emigration erfolgte in vielerlei Formen und in fast alle Richtungen. Auch die Schweiz hat eine Geschichte als Auswanderungsland. (Illustration: Birgit Jansen) Söldner und Missionarinnen, Käser und Industrielle, Händler und Heimatlose, Saisonarbeiter und Siedlerfamilien, Heiratende und Wissenschafter – die Auswanderung aus der Schweiz hat sehr viele Facetten, und allgemeine Aussagen sind immer anfechtbar, deutende «Theorien» erst recht. Unser Land hat lange im Verhältnis zur Bevölkerungszahl besonders viele Auswandernde «produziert», mehr als andere europäische Länder von ähnlicher Dimension wie etwa Belgien und die Niederlande.
Beträchtliche Zahlen In der grossen Zeit der Emigration, von 1816 bis 1913, zogen mehr als 400 000 Schweizer nach Übersee, zur grossen Mehrheit in die Vereinigten Staaten. Ziele der Schweizer Auswanderer um 1900 in Tausend Nicht nur aus Armut Komplexes Bild Mehr zum Thema. Schweiz - Eine Geschichte der Zu- und Auswanderung. Vor 1900: Die Schweiz als Auswanderungsland Berne, Lucerne, New Glarus: so heissen Dörfer in den USA, die von Schweizern gegründet wurden.
Vor vielen Jahren, als die Eidgenossenschaft noch ein typisches Auswanderungsland war. Auswanderung. Einwanderungsland Schweiz. × Schliessen Urheberrecht Alle Rechte vorbehalten.
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Statt zu arbeiten, würden die Flüchtlinge faul in der Sonne liegen und Essen aus der Kantine in ihren Zelten horten. Um Ordnung zu bewahren, sehe man sich gezwungen, "Taschengeld zurückzuhalten und Besucherrechte zu entziehen". Fabian Köhler hat in Jena und Damaskus Politik- und Islamwissenschaft studiert. Als freier Journalist schreibt über die arabische Welt für deutschsprachige Zeitungen und Magazine. Diese Zustände bestätigen jedes Klischee heutiger Flüchtlingsgegner und haben dennoch nichts mit der Krise dieser Tage zu tun. Zweiter Weltkrieg: Niemand hiess sie willkommen.
Vertreibung 1945: Als Millionen Deutsche selber Flüchtlinge waren. Niemand ist so empfindlich und wehrlos wie ein Neugeborenes.
Deshalb ist die Säuglingssterblichkeit seit jeher das wichtigste Kriterium, um die Lebensumstände einer Gruppe von Menschen zu beurteilen. Unter den aus den vormals deutschen Ostgebieten Vertriebenen, die im Sommer 1945 in Brandenburg registriert waren, starben von jeweils zehn Kleinkindern unter einem Jahr neun – sechsmal mehr als bei Neugeborenen einheimischer Eltern. Die Lebensbedingungen der Vertriebenen waren offensichtlich katastrophal. In den sowjetisch besetzten Gebieten Deutschlands, der späteren DDR, waren sie gewiss noch schlimmer als in den westlichen Zonen.
Allerdings gibt es belastbare Vergleichszahlen zur Säuglingssterblichkeit etwa in Bayern, Hessen oder Nordrhein-Westfalen erst ab 1946. Dieses kaum bekannte Dokument zitiert der Berliner Forscher Michael Schwartz in dem Sammelband „1945“, den der Potsdamer Historiker Ernst Piper kürzlich herausgegeben hat. „Entflechtung der Völker“ hatte furchtbare Folgen. Vertriebene nach 1945: „Die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden“
Eigentlich hatte Jakob Fischbacher Pfarrer werden wollen.
Dann aber studierte er doch lieber Rechts- und Staatswissenschaften sowie Geschichte und Philosophie. Im Oktober 1946 gehörte er zu den Mitbegründern der Bayernpartei, die sich als Sammelbecken von Konservativen und Separatisten verstand. Parallel dazu machte er im Bauernverband Karriere und wurde einer seiner Kreisdirektoren. Fischbacher hatte ein Gespür dafür, was sein Publikum hören wollte, als er am Ostermontag 1947 im oberbayerischen Traunstein ans Rednerpult trat. „Die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden, und die Bauern müssen dabei tatkräftig mithelfen“, schärfte Fischbacher seinen Zuhörern ein. In welchen Kantonen am meisten Flüchtlinge arbeiten. Was bedeutet Föderalismus?
Überspitzt gesagt, sucht jeder Kanton allein nach einer Lösung für ein Problem, bis am Ende eine Vielzahl von Lösungen existiert – und niemand die Übersicht hat. So ist es derzeit bei der Integration von Flüchtlingen. Weder der Bund noch die Kantone wissen genau, wie viele Arbeitsintegrationsprogramme existieren. Und vor allem: wie gut sie funktionieren. Doch das wäre wichtig. Umfrage Sollten die Kantone ihre Arbeitsprogramme für Flüchtlinge angleichen? Ja, Flüchtlinge sollten in allen Kantonen dieselben Chancen auf einen Job haben.
Nein, die Kantone sollten ihren Handlungsspielraum behalten. 319 Stimmen Trotz des Datenmangels in den Kantonen hat die Schweizerische Sozialhilfekonferenz (Skos) klare Vorstellungen davon, was für die berufliche Integration der Flüchtlinge nötig wäre: 5000 zusätzliche Plätze pro Jahr. Warnung vor hohen Kosten Es ist nicht der erste Aufruf an die Adresse der Kantone, das Problem endlich anzupacken.